Interessantes zu Hornburg
Hornburg liegt am Südhang des Mansfelder Landes. Sie befindet sich auf dem nach ihr benannten geologischen Sattel. Hornburgs Höfe liegen in der Gasse, die dem früher vom Spring gespeisten Bachlauf folgten.
Hornburg um 932 - Hornpergi in pago Frisonoveld - (also auf dem hornförmigen Berg gelegener Ort) genannt, war stets Holzzeller Klosterhof.
Nahe Hornburg wurden 2 Hockgräber und eine Steinpackung, in der eine mit Dolchen oder Pfeilspitzen verzierte Steinplatte lag, gefunden. Sie gehören in die frühe Bronzezeit. Auch sind nordwestlich des Steinbruchs Siedlungsreste aus der Jungsteinzeit gefunden worden. Dies deutet auf eine lange Siedlungsgeschichte hin.
In der Zeit der deutschen Völkerwanderung wurde die Hornburg, auch Hornee genannt, erbaut. Im Jahre 877 wurde das Kloster Holzzelle von der letzten Dynastie der Hornee gegründet.
Die Bewohner zogen sich allmählich in das schützende Tal zurück und aus der Burgsiedlung wurde eine Ackersiedlung, denn das Tal von Schirmbach bot günstige Voraussetzungen zum Ackerbau. Das Dorf wurde allmählich größer, auch durch Zugang aus den Dörfern Hornberg und Bolingen. Die Bewohner Hornburgs waren von Besitz und Beschäftigung verschieden. So gab es Anspänner, Kossaten und Hintersassen. Anspänner hatten soviel Acker im Besitz, dass sie mit Pferden wirtschaften konnten. Kossaten besaßen eine Kote, d.h. ein Haus mit etwas Geld, dass sie mit Kühen besorgten. Häusler besaßen ein Haus oder Acker. Hintersassen hatten keinen eigenen Besitz, wohnten auf fremdem Hofe und mussten Schutzgeld zahlen. Wohnten sie zur Miete, nannte man sie auch Einlieger. Erst Ende des 18. Jhd. gab es neue Formen, nämlich Kolonisten und Neusiedler.
"Nachbarn" galten als vollberechtigte Dorfgenossen, sie durften die Gemeindegüter (Allmende) nutzen, das Hüttungsrecht auf Brache, Fristen und Rainen ausüben und an den Gemeindeversammlungen teilnehmen. Den Grundherren waren und blieben sie lebenslang lehenspflichtig und mussten bei jedem Besitzwechsel die Lehen nachsuchen, sodass eine Veräußerung oder Zerstückelung nicht möglich war. Nur die später durch Neuordnung entstandenen Ackerstücke durften weiter verkauft, oder verschenkt werden (wandeln). Kolonisten konnten nur mit Zustimmung der ganzen Gemeinde und des Grundherren gegen eine Abgabe (Einzugsgeld, Bauernmahl, Bier) aufgenommen werden.
Das Landschaftsbild Hornburgs wird im Süden der Gemarkung hauptsächlich durch große Flächen der Landwirtschaft und im Norden durch fortwirtschaftliche Flächen geprägt.
Die im West - und Nordrand der Ortslage vorhandenen Hügel und Steinbrüche geben der Umgebung einen besonderen landschaftlichen Reiz.
Hornburg besteht aus drei Ortsteilen. Der größte von ihnen ist Hornburg selbst. Ca. 1,5 bis 2 Km nördlich davon entfernt, befinden sich die Ortsteile Holzzelle und Äptischrode. Holzzelle (die Zelle im Holz) war ein Benediktinerinnenkloster. Im Bauernkrieg wurde ein Teil des Klostergebäudes vernichtet.
Nach Abzug der letzten 14 Nonnen wurde Holzzelle in ein gräflich mansfeldisches Amt verwandelt. 1780 war es preußische Domäne, von 1808 bis 1814 Dotationsgut des französischen Marschalls Davout. Heute birgt die ehemalige Domäne einen Reiterhof mit Pension.
In dem Höhenzuge, welcher das Dorf Hornburg bei Eisleben nach Westen hin begrenzt, machen sich zwei Erhebungen ganz besonderer Art bemerkbar. Die nördliche, auf welcher eine Windmühle steht, heißt der Windberg, die südliche dagegen, welche den Höhenzug abschließt, der Galgenberg. Darauf soll früher ein Galgen gestanden haben. Dieser Berg fällt steil nach Süden und Westen ab, und schon von ferne sieht man es seiner stark gerundeten Kuppe an, dass Menschenhände zu ihrer Rundung und Erhöhung beigetragen haben müssen. Auf der Kuppe ist, wie der Augenschein bezeugt, oft gegraben worden. Der ganze Boden ist umgewühlt, jedoch hat man immer nur Urnen in ziemlich großen Mengen gefunden.
Es gibt die Sage, auf dem Galgenberge liege ein goldenes, wundermächtiges Horn vergraben, welches vor Zeiten einem Ritter auf seinen Kriegszügen gute Dienste getan habe.
Durch das Horn seien ihm große Taten gelungen, viele Schätze konnte er sammeln. Endlich aber wurde er von seinen Feinden so hart bedrängt, dass er sich entschloss, das goldene Wunderhorn auf dem Galgenberg zu vergraben, um es nicht in die Hände seiner Feinde fallen zu lassen.
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